VERMOUTH DI TORINO, EINE ANTIKE URSPRUNGSBEZEICHNUNG

Der Wermut ist der berühmteste aromatisierte Wein Italiens. Seine Geschichte entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer bedeutenden Präsenz im typischen Anbaugebiet des Moscato. Er setzte sich zunächst national durch und fand dann in vielen anderen Ländern neue Märkte. Der Vermouth di Torino muss mindestens 75 % Wein enthalten. Die Hersteller von Vermouth di Torino müssen die Verwendung von Kräutern und Gewürzen sorgfältig abwägen und zusammenstellen, auch abhängig von den spezifischen Eigenschaften der verwendeten Basisweine.

Die über drei Jahrhunderte dauernde Geschichte des Vermouth di Torino ist eng mit seinem Genuss als Aperitif verbunden. Seine heutige Präsenz wird zunehmend davon bestimmt, ein unverzichtbarer Protagonist in den Bars zu sein. Die erste italienische Rechtsvorschrift zum Wermut war die Verordnung Nr. 1969 vom 9. November 1933, die allgemeine Hinweise zum Differenzieren des Produkts enthielt (Mindestalkoholgehalt, Zuckergehalt, Volumenanteil des Grundweins und zugesetzte Elemente). Die erste Verordnung der Europäischen Gemeinschaft, die Vermouth di Torino anerkennt, stammt aus dem Jahr 1991 (Reg. EG n. 1601).

Im Jahr 2017 erhielt der Vermouth di Torino von der Europäischen Gemeinschaft das Siegel g.g.A. (geschützte geografische Angabe), italienisch IGP. Um die Bezeichnung Vermouth di Torino tragen zu dürfen, muss der Wermut nicht nur im Piemont hergestellt und abgefüllt werden, sondern auch bestimmte Produktionsregeln erfüllen, wie: die Grundweine müssen alle italienischer Herkunft sein, die verwendeten Kräuter müssen im Piemont angebaut werden und das Endprodukt muss einen Mindestalkoholgehalt von 16 % vol haben.